konzept
intro
QTMF (
Quadro
Tone
Multiplexed
Frequency) ist ein Protokoll, welches
ein Datenübermittlungsverfahren mittels akustischen Tönen beschreibt. Es wurde
im Rahmen des Quartalsprojektes 'Asciilab' entwickelt und während der Projektpräsentation
erstmals eingesetzt.
projektanlage
'Asciilab' war als gemeischaftliches Projekt angelegt, bei dem jeder Teilnehmer eine
eigenständige Formulierung ausarbeiten konnte. Die Partizipanden waren aufgefordert, sich
zu einem spezifischen Themenfeld eine Handlungsanweisung zu suchen und zu recherchieren, um
diese dann in Maschinencode zu übersetzen. Als zentraler Angelpunkt fungierte dabei der
'Asciilab-Sever', ein Rechner, zu diesem alle Teilnehmer Zugang hatten und auf diesem
sie ihren Code ausführen konnten.
Mit denselben Rechten ausgestattet und in einer gemeinsamen Umgebung sich bewegend, konnten die
einzelnen Prozesse interagieren, sich beeinflussen oder gar gegenseitig terminieren. Aus
einem Set von Handlungsanweisungen entstanden komplexere Handlungsmuster.
Da alle Vorgänge unsichtbar auf einem entfernten Rechner abliefen, musste nach Wegen gesucht
werden, die Aktivitäten auf dem 'Asciilab-Server' vermittelbar zu machen. Die
Rückübersetzung konnte dabei mit optischen, akustischen oder anderen Mitteln erfolgen.
Als Werkzeug um sich auszutauschen, Ideen zu notieren und Gedanken zu formulieren, diente ein wiki:
http://wiki.snm-hgkz.ch/asciilab_06/AsciiLab.
thema datentransport
Wo Prozesse ausgeführt werden, werden auch Daten übertragen. Dies geschieht jedoch meist
unsichtbar in einer für den Menschen nicht nachvollziehbaren Geschwindigkeit. Dies gilt im
Besonderen, wenn Daten innerhalb der Maschine transportiert werden, aber auch fuer Datentransporte
über Distanzen hinweg. Obwohl unzählige Techniken für diverse Anforderungen existieren -
Kabel, optisch über Glasfaser, Infrarot, drahtlos u.v.m - , ist allen gemeinsam, dass sie vom
Menschen nicht wahrgenommen werden und auf Geschwindigkeit optimiert sind. Im Rahmen des
Asciilab-Projektes wollte ich mit dieser Regel brechen. Es war die Absicht, den virtuellen Raum, der
von Prozessen und Datenströmen bevökert ist, mit dem realen Raum zusammenprallen zu lassen.
Die Kommunikation von Mensch und Maschine sollte damit im selben Raum erfolgen. Um die maximale
Verschmelzung zwischen diesen Räumen zu erreichen, schien es mir logisch, die maschinelle
Kommunikation in den akustischen Raum zu übersetzen.
Bei der Recherche stiess ich auf ein sehr simples und weitverbreitetes Protokoll, um Daten zu
übermitteln, welches exakt die gesuchten Kriterien erfüllte, nämlich eine geringe
Übertragunsrate und Hörbarkeit:
DTMF
(
Dual
Tone
Multiplexed
Frequency), auf deutsch: Tonwahlverfahren.
spezifizierung
Bei DTMF handelt es sich dabei um eine Technik, die Nummerneingabe beim Telefon an die Zentrale zu
übermitteln. Dabei wird über eine zweidimensionale Matrize aus 2 mal 4 Frequenzen jeder
Taste ein Frequenzpärchen zugewiesen. Die gegenüberliegende Stelle erkennt so anhand der
Töne, welche Taste gedrückt worden ist.
Da das Telefonnetz nur eine Übermittlung in einem relativ eng definierten
Frequenzbereich zulässt, welcher so ausgelegt ist, jene Anteile der Sprache zu übertragen,
die wichtig für die Verständlichkeit sind, musste also eine Methode verwendet werden, die
in eben diesem Bereich agiert. Da es prinzipbedingt eine bestimmte Zeit dauert, eine Frequenz
zu detektieren, ist dieses Protokoll sehr langsam, also auch wenn eine Maschine die Zahlen eingibt
(z.Bsp. bei Betätigung der 'Wiederholen'-Taste).
DTMF unterscheidet 16 verschieden Werte. Für dieses Projekt wollte ich eine Schnittstelle
anbieten, die Computerdaten beliebiger Form übertragen konnte. Eine in der Computertechnik
übliche Einheit ist das Byte. Fast immer werden Dateien als Folge einer beliebigen Anzahl
Bytes gespeichert. Ein Byte besteht aus 8 Bit, unterscheidet also 2 ^ 8 = 256 Werte. Um ganze
Bytes übertragen zu können, musste das Protokoll DTMF erweitert werden. Es wurden mit
verschiedenen Varianten experimentiert, schliesslich eine effektiv umgesetzt: QTMF. QTFM
steht für
Quadro
Tone
Multiplexed
Frequency. Statt einer
zweidimensionalen kommt hier eine vierdimensionale Matrize zum Zug, d.h. mit jedem übertragenen
Wert erklingen vier Töne gleichzeitig. Eine genaue Beschreibung des Protokolls kann unter
Protokoll-Spezifikation eingesehen werden.